top of page
betonte Frau

Die Selbst- optimierungsfalle: Höher. Weiter. Schneller. Erschöpfung.

Wer kennt es nicht: Es gibt immer etwas zu tun - und das Internet ist voll mit Tipps, wie man die vielen Aufgaben noch schneller, besser und effizienter erledigen kann. Am besten auch noch gleichzeitig.

Pausen bedeuten verlorene Zeit. Und Zeit für sich, also Aktivitäten die einfach nur Spaß machen und nichts zu meiner Selbstoptimierung beitragen, erwecken irgendwann sogar Schuldgefühle. Und selbst wenn man arbeitet, meldet sich der innere Kritiker: Arbeite schneller, härter, smarter! Und dann fühlen wir uns unzulänglich, hilflos und überfordert. Man ist ausgelaugt und unzufrieden, weil man ja immer noch mehr hätte tun können. Dies kann sogar so weit gehen, dass man sich wie gelähmt fühlt und gar nicht mehr weiß, was man als nächstes tun soll. 

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und in einer Gesellschaft, die Perfektion für etwas Gutes hält. Aber was sind die Kosten dieser Haltung, die wir gegenüber anderen und vor allem uns selbst haben? Erschöpfungsdepression, Burn-out - oder zumindest das ständige Gefühl, nicht gut genug zu sein. 

Für unsere mentale Gesundheit kann diese vermeintliche Selbstoptimierung deshalb gefährlich werden. Denn diesen enormen Produktivitätsdruck hält niemand lange durch. 

Hier gebe ich dir einige Tipps, wie du nicht in die Selbstoptimierungsfalle tappst.

Tipps, um nicht in die Selbstoptimierungsfalle zu tappen

  • Setz dir realistische Ziele für den Tag. Priorisiere zunächst alle Aufgaben, die in deinem Kopf rumschwirren und plane dann ausreichend Zeit für die wichtigsten Aufgaben ein. Gib dir selbst die Erlaubnis, eine nicht geschaffte Aufgabe in den nächsten Tag mitzunehmen und mach dir klar, dass davon die Welt nicht unter geht. Frag dich, was die Top 3 Dinge sind, die wirklich heute erledigt werden müssen und welche Aufgaben auch noch morgen oder übermorgen erledigt werden können. Vielleicht magst du auch einen Zeitplan für die nächsten 1-2 Wochen machen und die Aufgaben so auf einen längeren Zeitraum verteilen.

  • Fortschritt ist wichtiger als Perfektion. Wenn du dich schuldig fühlst, weil du nicht so weit gekommen bist, wie du es dir vorgenommen hast, dann mach dir klar, dass manche Dinge eben etwas mehr Zeit brauchen. Konzentriere dich auf einen Tag nach dem anderen und denke in kleinen Schritten, anstatt an das große Ziel am Ende des Tunnels. Mach dir jeden erreichten Schritt bewusst und freu dich auch auf kleine Zwischenerfolge und lobe dich dafür.

  • Versteh den Unterschied zwischen beschäftigt und produktiv sein. Wenn alles gleich wichtig ist und wir uns im Multitasking verlieren und immer weiter arbeiten ohne Pausen zu machen, dann ist man irgendwann nicht mehr produktiv. Produktivität erreicht man durch die Priorisierung von Aufgaben, durch die Konzentration auf eine einzige Aufgabe in einer bestimmten Zeit und durch effizientes Arbeiten. Meist schafft man 80% Aufgabenerfüllung in 20% der Zeit - für die Erfüllung der letzten 20% der Aufgabe braucht man weitere 80% der Zeit. Deshalb ist es wichtig zu erkennen, wann man aufhören sollte, weitere Zeit in die Erfüllung einer Aufgabe zu stecken. 

  • Mach Pausen und vermeide dann Störungen während du eine Aufgabe erledigst. Anstatt dich ständig während der Durchführung einer Aufgabe unterbrechen zu lassen (Handy!), nimm dir bewusst Zeit für Pausen. Leg dann dein Handy (und andere Ablenkungen) weg und konzentriere dich auf die Aufgabe, die du dir vorgenommen hast. 

Kennst du schon die Pomodoro Technik?

  1. Überlege: Wie viel Zeit kostet mich diese Aufgabe und wie viel Zeit will ich mir heute für die Erledigung dieser Aufgabe nehmen? 

  2. Zerlege die Aufgabe in 25-minütige Teilaufgaben

  3. Stell dir einen Wecker, der nach 25 Minuten klingelt und fange an zu arbeiten

  4. Hör auf zu arbeiten, wenn der Wecker klingelt und setze dir den Wecker in 5 Minuten

  5. Mach 5 Minuten Pause - in dieser Zeit wird nicht gearbeitet!

  6. Danach kommt die nächste Teilaufgabe (25 min), und so weiter

  7. Nach 4 Durchgängen mindestens 30 Minuten Pause machen

bottom of page