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Hände halten

Woher kommt unser Bauchgefühl - und können wir diesem trauen?

Oft verlassen wir uns auf unser Bauchgefühl, z.B. wenn wir entscheiden müssen, ob wir einer fremden Person trauen können. Aber woher kommt eigentlich dieses Bauchgefühl? Wie und wo entsteht es - und können wir uns wirklich darauf verlassen? Dies erfährst du in diesem Blog Beitrag. 

Wie entsteht unser Bauchgefühl?

  • NeurotransmitterEs gibt eine Verbindung zwischen unserem Gehirn und unserem Bauchgefühl. Ca. 95% unseres Serotonins wird im Bauch produziert - was unsere Stimmung und unsere Gefühle beeinflusst. Es werden Signale vom Bauch an unser Gehirn gesendet, indem das Serotonin freigesetzt wird. Und wenn das Serotoninlevel z.B. aufgrund einer freudigen Situation ansteigt, dann fühlen wir uns sicher.

  • Normale Denkprozesse: Unser Gehirn verarbeitet Tag für Tag unzählige Informationen. Unsere Umgebung ist voll mit sensorischen und emotionsbezogenen Daten, die wir jeden tag aufnehmen.

  • Darauf aufbauend entstehen viele Erfahrungen, die wir abspeichern. Allerdings filtert unser Gehirn die Informationen nicht nach richtig oder falsch (außer wir wissen bereits zu 100%, dass eine Information falsch ist) oder danach, ob sie uns gut tut oder nicht. Es reicht z.B. wenn wir eine Information glauben, um sie als wahr abzuspeichern.

  • Das emotionale Gehirn bzw. die Amygdala: Unsere Amygdala ist Teil unseres emotionalen Gehirns. Dort werden unsere Emotionen abgespeichert und abgerufen. Es dauert nur eine zehntel Sekunde, um Informationen aus der Amygdala abzurufen. Es dauert aber drei zehntel Sekunden, um uns über etwas bewusst zu werden, was uns z.B. gerade passiert. Die Emotion hat also gegenüber dem Verstand einen Vorsprung.

Können wir uns auf unser Bauchgefühl verlassen?

Die eigentliche Frage ist nicht, ob wir uns auf unser Bauchgefühl verlassen können oder nicht, sondern ob es sich bei diesem Gefühl wirklich um ein Bauchgefühl handelt - basierend auf der Realität bzw. Fakten. Oder handelt es sich vielleicht um Angst, Wut oder Verzweiflung?

Ein Beispiel:
Weil wir Angst vor Ablehnung auf einer Feier haben, gehen wir nicht zu der Feier. Wir denken dann, dass unser Bauchgefühl uns sagt, dass wir auf der Feier nicht sicher sind (vor Bewertungen, Demütigungen, Ablehnungen, etc.). Aber wenn wir auf diese Feier gehen würden, dann würden wir sehr wahrscheinlich feststellen, dass es doch ein schöner Abend geworden ist und unsere schlimmen Befürchtungen gar nicht eingetreten sind.

Man nennt dies emotionale Beweisführung: Diese nehmen wir meist nicht bewusst wahr, denn unser Denken ist durch ein Gefühl (z.B. Angst) so eingeengt, dass wir nicht mehr rational denken können. Wir FÜHLEN uns als Versager, also SIND wir sicher auch Versager. Wir FÜHLEN uns wertlos, also SIND wir sicher auch wertlos.

Aber nur weil sich ein Gedanke wahr anfühlt, heißt es nicht, dass er auch wahr ist!

Und das ist leider die Schwierigkeit mit unserem Bauchgefühl. 

Wie kann ich zwischen Bauchgefühl und Ängsten unterscheiden?

Das Bauchgefühl führt meist zu einer klaren Entscheidung und ist meist eine direkte Reaktion auf eine Situation. Man fühlt sich durch ein Bauchgefühl meist auch nicht übermäßig schlecht und wenn man nahestehende Personen um ihre Einschätzung fragt, deckt es sich häufig mit der eigenen Einschätzung.

Bei Ängsten ist man meist auf das schlimmste Szenario, das eintreten könnte, fokussiert und man kommt nicht wirklich zu einer klaren Entscheidung. Und wenn dann eine Entscheidung getroffen wurde, hadert man mit dieser und ist weiterhin besorgt. Andere können die Befürchtungen seltener nachvollziehen, als dies bei einem Bauchgefühl der Fall wäre. Und Ängste sind nicht nur eine Reaktion auf aktuelle Ereignisse, sondern sie beziehen sich auf mehrere Situationen, die schon länger her sein können oder noch weit in der Zukunft liegen.

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